Samstag, 2. Januar 2010

Der Flug ist gebucht...

2009: Neues Jahr, neue Zuversicht, neue Möglichkeiten

Als sich die Ausbildung langsam dem Ende neigte und ich mir langsam überlegen musste, wie es weitergehen sollte, konnte ich mich gegen den Gedanken ans Ausland nicht mehr wehren.

Dass es nun doch Work&Travel werden sollte, stand bald fest.
Die schlechte Nachricht war, dass in Australien viele Fruitpicking-Farmen entweder den Buschbränden oder den Hochwassern zum Opfer gefallen waren. Viele Backpacker kamen zurück, da sie keine Jobs mehr fanden. Um dem zu entgehen, musste ich mich umentscheiden.

Obwohl ich das Kalte und den Winter gar nicht mag, entschied ich mich schließlich für Kanada.
Die Weite und das Land waren sicher faszinierend, vor allem für mich als Skandinavien-Liebhaberin. Australien war ja sowieso schon ausgeschieden; warum ich Neuseeland nie in Betracht zog.. ich weiß es nicht.


Organisation & Planung...

Die vage Planung begann ca. im Juli; Ende August beantragte ich "vorsichtshalber" mal einen neuen Personalausweis (den würde ich nächstes Jahr eh brauchen, also kann ich es ja auch schon dieses Jahr machen, dachte ich) und einen Reisepass (ich war mir sicher, ihn sicher "irgendwann mal zu brauchen", auch wenn ich nicht nach Kanada gehen würde).

Die erste To-Do-Liste entstand. Sie wurde ständig erweitert, aktualisiert und geändert.
Kanada war nun festes Ziel, der Zeitpunkt vage.
Noch immer wusste ich aber nicht, ob ich wirklich gehen sollte bzw. konnte; als jedoch feststand, dass ich nach der Ausbildung noch bis zum Ende des Jahres arbeiten konnte, war innerlich die Entscheidung gefallen.

Aus dem "Vielleicht gehe ich ins Ausland" wurde nach und nach ein "Wahrscheinlich gehe ich ins Ausland", dann ein "Ich gehe ziemlich sicher nach Kanada." Die Veränderung dieser kleinen Worte bewirkte viel in mir.

Und je mehr Zeit verging, und je mehr ich mich mit dem Thema Backpacking auseinander setzte, desto größer wurde mein Verlangen nach... einer Auszeit? Einem Abenteuer? Nach Freiheit? Nach allem gleichermaßen. Ich war wohl dem Backpacker-Fieber schon erlegen, bevor ich es richtig merkte.

Ich hatte mich eigentlich schon für eine bestimmte Organisation entschieden, sie machte einen vertrauenserweckenden, seriösen Eindruck. Und der Preis... ja, der musste wohl gezahlt werden.

Doch je mehr ich recherchierte und je tiefer ich in die Thematik Backpacking eintauchte, desto öfters kamen mir Zweifel, ob eine Organisation überhaupt nötig war.
Ca. 2500 Euro musste ich dafür rechnen, darin war die Visumsbeschaffung, der (betreute und organisierte) Hin- und Rückflug, die ersten 2 Nächte in einem Hostel, Hilfestellung bei Bewerbungen und Beantragungen, eine Notfallhotline und ein paar andere Dinge enthalten.

All das waren Dinge, die ich selbst auch konnte bzw. nicht brauchte, wie ich entschied. Dies war jedoch eine gedankliche Hürde, die mich einiges an Zeit und Überwindung kostete. Plötzlich sollte da nichts und niemand sein, der mich unterstützen würde? Alles alleine machen?
JA, ich wollte ein echter Backpacker sein!


Stefan...

Und dann gab es ja noch Stefan. Stefan war plötzlich da, unter (im Nachhinein) lustigen Umständen trafen wir uns zum ersten Mal auf dem Oktoberfest 2009.
Ziemlich schnell setzte ich ihm den Floh von Kanada ins Ohr und wenige Wochen später war klar, dass er mich begleiten würde, wenn auch nicht von Anfang an.


Herzlich willkommen bei Joeys, mein Name ist Lisa, was darf ich für Sie tun?

Um ein etwas besseres finanzielles Polster zu haben, beschloss ich, mir einen Nebenjob zu suchen. Glücklicherweise eröffnete just in dieser Woche Joeys Pizza eine neue Filiale in Kempten.
So spazierte ich am Eröffnungstag hinein und einen Tag später war ich eingestellt als Innendienstlerin.
Ich hatte zwar keine Ahnung worauf ich mich da einließ, aber bald stellte ich fest, dass es einen riesen Spaß machte. Diese Erfahrungen, so hoffte ich, würden mir die Jobsuche und das Arbeiten in Kanada erleichtern und nebenher natürlich etwas zusätzliches Geld einbringen.


Flug & Visum...

Am 5. November buchte ich den Flug für knappe schlappe 620 Euro und am 16. November schickte ich den Visumsantrag los. Schon 4 Wochen später hielt ich es in den Händen.

Recherchen in Internet, Büchern, Videos (ja, Videos ;) ), auf Diavorträgen und bei Freunden, verschiedene Beantragungen, Behördengänge, An- und Abmeldungen mussten vorgenommen werden.
Und immer wieder diese Downphasen, immer wieder Momente in denen ich dachte: Was um Himmels Willen mach ich hier eigentlich? Ich werde mich selbst verfluchen am Tag meines Abfluges.
Und das denke ich heute, 28 Tage vor Abflug, immer noch bzw. immer öfters...

2 Kommentare:

  1. Hallo Lisa, mit welcher Organisation fliegst du denn? StepIn? Aus meiner Australien-Erfahrung kann ich dir sagen, dass du dir den Haufen Geld wahrscheinlich hättest sparen können. Das gibt einem Anfangs zwar ein sicheres Gefühl wenn alles schon ein bisschen organisiert ist, aber wenn es dann darum geht einen Job zu finden bist du alleine erfolgreicher. Im Nachhinein würde ich auf alle Fälle alles selbst machen und den Haufen Geld sparen.
    Übrigens bin ich damals mit meiner ganz normalen Raiffeisenbank-ec-Karte ganz gut zurecht gekommen. Trotzdem ist eine Kreditkarte sehr hilfreich... (z.B. Autovermietung, Hostelreservierung).
    Wenn du die ersten paar Tage kein Wort verstehst, keine Sorge: das klappt spätestens nach der ersten Woche. Nimm Oropax mit. Und viel gute Musik. Und nicht zu viel Zeug; was du wirklich brauchst merkst du schnell, und Hey, die haben da auch Geschäfte! Ich hoffe du magst Nudeln, die wird es jetzt sehr oft geben! Ansonsten immer entspannt bleiben, und falls du schon alles genau durchgeplant hast: vergiss das wieder, es kommt eh alles anders.

    Ich wünsch dir viel Spaß bei dem Trip und bin auch schon ziemlich neidisch. Es wird sehr großartig. Garantiert.

    Grüßle
    Johannes
    (der Alte aus der Schule)

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  2. Hey Johannes ;)

    Freu mich von dir zu hören (und dass mein Blog tatsächlich einen Leser hat)!
    Nein, ich habe mich auch gegen eine Organisation entschieden, das Geld kann ich anderweitig besser gebrauchen...
    Ohoh, Probepacken steht mir noch bevor und ich weiß genau, dass ich viel zu viel mitnehmen möchte... aber mein Rucksack hat nun mal nur 66 Liter... und ich will ihn ja noch tragen können.

    Ich seh dem ganzen (noch) ganz entspannt entgegen. Wird sich natürlich kurz vor Abflug ändern, aber ich freu mich auf alles, was kommt!

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Hey!

Hinterlasst mir doch Kommentare, wenn ihr wollt!
Freu mich von euch zu hören!

Grüße
Lisa