Freitag, 3. September 2010

Von San Francisco nach New York - 3200 Meilen und hartes Stueck Arbeit

Von West nach Ost zu kommen, war nicht ganz so leicht, wir uns das erhofft hatten. Wieder einmal mussten unzaehlige Stunden Busfahrt absolviert werden, und bis wir unseren ersten groesseren Stopp in St. Louis, Illinois, erreicht hatten, gingen viele Flueche ueber unsere Lippen. Erst erwischte Christopher aufgrund einer Busverspaetung einen Anschlussbus in Seattle nicht, was ihm eine 10-stuendige Verzoegerung und mir eine Nacht auf dem Fussboden der Greyhoundstation Salt Lake City einbrachte, dann hingen wir ueber 4 Stunden in Denver fest, bis der Bus repariert war.
Bei Ankunft in St. Louis hatte ich dann 70, Christopher 80 Stunden Reise auf dem Buckel.

St. Louis, gelegen am Mississipi, gilt als das Gateway zwischen West und Ost.
Etwas noerdlicher davon liegt Jacksonville, dort leben entfernte Verwandte von Christopher; Suzanna und Rob mit Sohn John Paul.
Bis heute ist nicht ganz genau geklaert, wie die beiden Familien eigentlich genau verwandt sind, der Herzlichkeit und Gastfreundschaft tat das aber ueberhaupt keinen Abbruch.
Wir hatten in den knapp 3 Tagen mehr unvergessliche Erlebnisse als in so manch anderer Woche, wie zum Beispiel das sehr sehenswerte und enorm aufwendig gestaltete Lincoln Museum.
Abraham Lincoln wird in den Staaten schon fast vergoettert, fuehrte er Amerika als Praesident doch durch einen Buergerkrieg, stellte somit die Vereinigten Staaten wieder her und schaffte den Sklavenhandel ab.

Ausserdem waren wir angeln. Es war nicht schwer, die Viecher dazu zu bringen, an den Haken zu beissen; sie aus dem Wasser zu bekommen ohne dass sie den Wurm klauten und abhauten, war um einiges schwerer.
Am Ende hatten Christopher und ich aber jeweils 2 Fische und waren stolz darauf.

Ausserdem durften wir den richtig klassischen amerikanischen Pick-Up-Truck fahren, und das nicht nur auf dem Hinterhofparkplatz. Des weiteren entdeckten wir einen echten, richtigen Aldi und waren hin und weg.
Das Angebot unterscheidet sich natuerlich vom Deutschen im Detail, aber im Groben ist es das Gleiche.
Und wir konnten einen Blick in die Firma von Suzannas Schwester Julie und deren Ehemann John werfen, die z.B. aufwendige bunte Kirchenfensterscheiben restauriert und repariert sowie neue entwirft. Eine zerbrechliche, aber wunderschoen bunte Angelegenheit!
Die Tage waren sehr sehr erholsam und haetten ruhig mehr sein koennen, aber leider sind wir auf der Flucht, aeh Durchreise...
Fuer die Weiterfahrt entschieden wir uns fuer die bequemere Variante zum Bus - den Amtrak-Zug. Naechster Halt: "The windy City" Chicago. Dort hatten wir nicht wirklich Zeit, etwas anzuschauen, so verschafften wir uns einen schoenen Ueberblick vom (derzeit noch) hoechsten Gebaeude der USA, dem Willis Tower, 442 Meter hoch.
Dann mussten wir allerdings wieder in den Bus, es fehlten aber nur noch ca. 20 Stunden - dann waren wir da, mitten im "Big Apple" New York!

Doch das ist eine andere Geschichte :)