Dienstag, 20. April 2010

Durch den Canyon und die Wueste...

Kaum zurueckgekehrt von Seattle stand schon der naechste Ausflug an.
Diesmal gings in eine ganz andere Richtung, ins Fraser Valley im Landesinneren.
Das Fraser Valley, bei den Einheimischen auch "The Valley" genannt, liegt zwischen der Westcoast (Randgebiete Vancouvers) und den Rocky  Mountains und unterscheidet sich von beiden Gebieten drastisch.
Waehrend es an der Westcoast sehr viel regnet, gruent und blueht und die Waelder als Regenwaelder gelten, wird das Fraser Valley als Wueste oder Steppe bezeichnet.
Im Sommer wird es dort extrem heiss und die Winter sind kalt, letztes Jahr zerstoerte ein verheerendes Feuer grosse Teile des Baumbestandes. Das Tal wird fast ausschliesslich von Farmen und Industrien genutzt, viele Teile sind auch First Nation Indian Reserves, also den Indianern vorbehalten.
Der Fraser River und der Thompson River fliessen durch das Fraser Valley  und von Westen kommend durchquert man den Fraser Canyon.
Innerhalb des Fraservalleys wiederum liegt das Gebiet "Okanagan" das bekannt ist fuer seinen Obst- und Weinanbau.

Von Donnerstag bis Sonntag fuhren also Valerie, Cassidy und ich nach Vernon in den Okanagen um
dort Valeries Schwester Natalie zu besuchen. Dort holten wir das verpasste Osterfest nach.
Fuer Cassidy und Natalies 5-jaehrige Tochter Emma veranstalteten wir einen "Easterhunt".
(Bevor es allerdings auf Eiersuche ging, rueckten Auntie Ann und Natalie aus zum Dogpoophunt im Garten...)

Ich kann nur beschreiben wie ich Ostern in Kanada erlebt habe und natuerlich nicht fuer alle Familien
sprechen, aber ich glaube, Ostern spielt keine grosse Rolle. Neben dem Valentinstag ist es nur ein weiterer Grund, Kinder mit sinnlosem, ueberfluessigem Spielzeug zu ueberhaeufen und ich wuerde behaupten, dass viele Kanadier gar nicht wissen, was an Ostern ueberhaupt gefeiert wird.
Den Kindern wurde jedenfalls mit keiner Silbe erklaert, warum Ostern gefeiert wird, wer der Osterhase ist
und warum es Geschenke gibt.

Das "Nest verstecken" sieht dort auch etwas anders aus.
Cassidy und Emma brauchten ca. eine halbe Stunde um alle Geschenke und Eier aus dem Garten aufzusammeln (nein, kein gut verstecktes Nestchen sondern haufenweise verstreutes Spielzeug).

Sie bekamen Buecher, DVDs, Suessigkeiten, ca. 4 echte (!) Eier und ca. 20 Plastikeier (gefuellt mit 5 Stickern), Kuscheltiere, Klamotten, Seifenblasen, Spiele, Puzzels und und und. Ein Haufen Plastik.
Nichts davon hat einen Stellenwert, vieles von dem Spielzeug hat den ersten Tag gar nicht ueberlebt und schon den zweiten in der Ecke verbracht.
Ich war an den Tagen in Vernon nicht "on duty", ich war ja freiwilling und nicht aus arbeitstechnischen Gruenden mitgekommen. So hatte ich viel Freizeit und schaute mir Vernon an. Vernon ist eine (fuer kanadische Verhaeltnisse) eine kleine Stadt, und der Ausblick von einem der kleinen Huegel auf das Tal ist sehr idyllisch.
Bei Freunden der Familie konnte ich sogar einen typischen kanadischen Hot Tub geniessen, mit tollem Blick
auf den Okanagen Lake (links hinten)