Mittwoch, 13. Januar 2010

29.01.2010: ABSCHIEDSPARTY!!!

Special-Prices bis 24 Uhr!!!

Noch 18 Tage in Deutschland...

Es sind noch knappe 18 Tage in Deutschland... auch wenn ich von Nacht zu Nacht schlechter schlafe, bleibe ich erstaunlich ruhig.
Es müssen noch viele viele Dinge erledigt werden, aber noch bricht keine große Panik aus.
Meine Ersparnisse belaufen sich auf ca. 4500 Euro, ein vorerst angenehmes Polster.
Versicherungen sind abgeschlossen, Visum und Flug erledigt, die Abschiedsparty geplant, der Nebenjob gekündigt und ein Hostel für die ersten 4 Nächte in Vancouver ist gebucht.

Sorgen macht mir die Sache mit der Kreditkarte, aber ich bin optimistisch, dass ich sie rechtzeitig bekomme... ansonsten wird es auch dafür eine Lösung geben....




Samstag, 2. Januar 2010

Der Flug ist gebucht...

2009: Neues Jahr, neue Zuversicht, neue Möglichkeiten

Als sich die Ausbildung langsam dem Ende neigte und ich mir langsam überlegen musste, wie es weitergehen sollte, konnte ich mich gegen den Gedanken ans Ausland nicht mehr wehren.

Dass es nun doch Work&Travel werden sollte, stand bald fest.
Die schlechte Nachricht war, dass in Australien viele Fruitpicking-Farmen entweder den Buschbränden oder den Hochwassern zum Opfer gefallen waren. Viele Backpacker kamen zurück, da sie keine Jobs mehr fanden. Um dem zu entgehen, musste ich mich umentscheiden.

Obwohl ich das Kalte und den Winter gar nicht mag, entschied ich mich schließlich für Kanada.
Die Weite und das Land waren sicher faszinierend, vor allem für mich als Skandinavien-Liebhaberin. Australien war ja sowieso schon ausgeschieden; warum ich Neuseeland nie in Betracht zog.. ich weiß es nicht.


Organisation & Planung...

Die vage Planung begann ca. im Juli; Ende August beantragte ich "vorsichtshalber" mal einen neuen Personalausweis (den würde ich nächstes Jahr eh brauchen, also kann ich es ja auch schon dieses Jahr machen, dachte ich) und einen Reisepass (ich war mir sicher, ihn sicher "irgendwann mal zu brauchen", auch wenn ich nicht nach Kanada gehen würde).

Die erste To-Do-Liste entstand. Sie wurde ständig erweitert, aktualisiert und geändert.
Kanada war nun festes Ziel, der Zeitpunkt vage.
Noch immer wusste ich aber nicht, ob ich wirklich gehen sollte bzw. konnte; als jedoch feststand, dass ich nach der Ausbildung noch bis zum Ende des Jahres arbeiten konnte, war innerlich die Entscheidung gefallen.

Aus dem "Vielleicht gehe ich ins Ausland" wurde nach und nach ein "Wahrscheinlich gehe ich ins Ausland", dann ein "Ich gehe ziemlich sicher nach Kanada." Die Veränderung dieser kleinen Worte bewirkte viel in mir.

Und je mehr Zeit verging, und je mehr ich mich mit dem Thema Backpacking auseinander setzte, desto größer wurde mein Verlangen nach... einer Auszeit? Einem Abenteuer? Nach Freiheit? Nach allem gleichermaßen. Ich war wohl dem Backpacker-Fieber schon erlegen, bevor ich es richtig merkte.

Ich hatte mich eigentlich schon für eine bestimmte Organisation entschieden, sie machte einen vertrauenserweckenden, seriösen Eindruck. Und der Preis... ja, der musste wohl gezahlt werden.

Doch je mehr ich recherchierte und je tiefer ich in die Thematik Backpacking eintauchte, desto öfters kamen mir Zweifel, ob eine Organisation überhaupt nötig war.
Ca. 2500 Euro musste ich dafür rechnen, darin war die Visumsbeschaffung, der (betreute und organisierte) Hin- und Rückflug, die ersten 2 Nächte in einem Hostel, Hilfestellung bei Bewerbungen und Beantragungen, eine Notfallhotline und ein paar andere Dinge enthalten.

All das waren Dinge, die ich selbst auch konnte bzw. nicht brauchte, wie ich entschied. Dies war jedoch eine gedankliche Hürde, die mich einiges an Zeit und Überwindung kostete. Plötzlich sollte da nichts und niemand sein, der mich unterstützen würde? Alles alleine machen?
JA, ich wollte ein echter Backpacker sein!


Stefan...

Und dann gab es ja noch Stefan. Stefan war plötzlich da, unter (im Nachhinein) lustigen Umständen trafen wir uns zum ersten Mal auf dem Oktoberfest 2009.
Ziemlich schnell setzte ich ihm den Floh von Kanada ins Ohr und wenige Wochen später war klar, dass er mich begleiten würde, wenn auch nicht von Anfang an.


Herzlich willkommen bei Joeys, mein Name ist Lisa, was darf ich für Sie tun?

Um ein etwas besseres finanzielles Polster zu haben, beschloss ich, mir einen Nebenjob zu suchen. Glücklicherweise eröffnete just in dieser Woche Joeys Pizza eine neue Filiale in Kempten.
So spazierte ich am Eröffnungstag hinein und einen Tag später war ich eingestellt als Innendienstlerin.
Ich hatte zwar keine Ahnung worauf ich mich da einließ, aber bald stellte ich fest, dass es einen riesen Spaß machte. Diese Erfahrungen, so hoffte ich, würden mir die Jobsuche und das Arbeiten in Kanada erleichtern und nebenher natürlich etwas zusätzliches Geld einbringen.


Flug & Visum...

Am 5. November buchte ich den Flug für knappe schlappe 620 Euro und am 16. November schickte ich den Visumsantrag los. Schon 4 Wochen später hielt ich es in den Händen.

Recherchen in Internet, Büchern, Videos (ja, Videos ;) ), auf Diavorträgen und bei Freunden, verschiedene Beantragungen, Behördengänge, An- und Abmeldungen mussten vorgenommen werden.
Und immer wieder diese Downphasen, immer wieder Momente in denen ich dachte: Was um Himmels Willen mach ich hier eigentlich? Ich werde mich selbst verfluchen am Tag meines Abfluges.
Und das denke ich heute, 28 Tage vor Abflug, immer noch bzw. immer öfters...

Ausland.... warum nicht?

2007: Au Pair, EduCare Companion, Sozialarbeit in Indien, Ferienarbeit in einem Amerikanischen Sommerjugendcamp...

Es gab da noch mehr, nicht nur Au Pair. Das Programm "EduCare Companion" hatte etwas andere Regeln wie das normale Au Pair. Während ich beim Au Pair Kinder jeden Alters "erwischen" konnte, waren die Kinder beim "EduCare Companion" mindestens 6 Jahre alt und gingen zur Schule. Ich selbst würde aufs College gehen und nachmittags den Kindern bei den Schulaufgaben helfen, sie zu Sportstunden etc. kutschieren und den Haushalt schmeißen.
Hatte auch seine Vor- und Nachteile.

Ein paar Wochen in einem amerikanischen Sommercamp als Aufsicht zu arbeiten klang auch verlockend.. aber 6 Wochen waren einfach zu kurz!
Sozialarbeit in Indien schien mir ebenfalls sehr interessant. Kostete aber ca. 2500 Euro für 2 Wochen freiwillige Arbeit. Fand ich nicht ganz logisch.


2008: Work&Travel? Das sind doch die mit den großen Rucksäcken...

Nach dem Au Pair und EduCare Companion aus verschiedenen Gründen doch so einige Haken hatten, pochte ein neuer Gedanke an. Da gab es ja noch Work&Travel.
Was war das nochmal?
Anfangs war diese Art zu Reisen undenkbar. Viel zu aufwendig, zu teuer, unsicher, und überhaupt: das war nur was für Durchgeknallte.
Aber ich änderte mein Denken. Immer öfters googelte ich nach "Backpacker" und "Work&Travel"
Amerika kam dafür nicht in Frage, die Aussicht auf Jobs schien mir nicht so rosig.
Australien war dann mein Ziel. Warmes bis heißes Land, immer Sonne, nette Menschen, interessante Städte, gute Jobmöglichkeiten... was will man mehr?

Blieb noch die Wahl einer Organisation.. und ständig diese Zweifel... die waren eine lange Zeit größer als jede Zuversicht.. so verschwand dieses Unternehmen bald in der Schublade.


Ausland? Niemals!!!

2004: Ein Jahr ins Ausland? Nie!

Ein Jahr ins Ausland zu gehen war undenkbar für mich. So lang weg, so lang im Ungewissen...niemals. Punkt, Aus, Ende. Niemals.

2005: 10 Tage Schüleraustausch gern, aber ein ganzes Jahr?

Der 10-tägige Schüleraustausch mit einer Irischen Familie war meine erste Auslandserfahrung ohne Eltern. Und am Ende wollte ich auch gar nicht mehr weg...
Es sollten noch mehr Urlaube ohne Eltern folgen und ich kam auf den Geschmack.

2006: Was macht man eigentlich als Au Pair?

Über die Jahre ließ mich der Gedanke vom Auslandsjahr jedoch nie los. Er hatte sich festgefressen, immer öfters googelte ich "zufällig" nach Begriffen wie "Au Pair", "Au Pair in Amerika".
Babysitten, Kindermädchen spielen, bei den Hausaufgaben helfen, ein Teil der Familie werden... hörte sich alles irgendwie spannend an.
Nie kam mir der Gedanke, als Backpacker und Work&Traveler durch das Land zu touren.
Das war nur was für die ganz Harten, die Durchgeknallten, die Selbstsicheren, die das Leben nicht so ernst nahmen, alles im Griff hatten...
Ich war 16, hatte gerade eine Ausbildung angefangen und keinen Plan, was ich danach machen wollte. Ich hatte überhaupt keinen Plan.