Dienstag, 31. August 2010

10 Tage - 3 Metropolen Teil 1

Ein viertes Mal gings fuer mich jetzt ueber die Grenze in die Staaten - waehrend Christopher noch auf der Wedderspoon-Farm schuftet, flog ich in den verdienten "Urlaub" nach Las Vegas!

Ueber das Internetportal "meinVZ" postete ich mein Vorhaben von dem Trip Las Vegas bis San Francisco in der Hoffnung, eine/n Reisepartner/in zu finden. Tat ich auch - Vikram (Deutscher mit Indischen Vorfahren) ist zurzeit in Kanada und etliche Mails und Chats spaeter war der gemeinsame Flug Bellingham - Las Vegas gebucht.
Um nach Bellingham zu kommen, musste ich erst eine 3-stuendige Faehrfahrt hinter mich bringen... und sah Wale!
Genialerweise hielt die Faehre und wir konnten die Wale ueber eine halbe Stunde betrachten, sie liessen sich aber schwer fotografieren. Als der Capitaen die Weiterfahrt ankuendigte, hoben die Wale ihre Schwanzflosse und winkten uns zu Abschied. Das war definitv ein einmaliges Erlebnis.

Kurz vor Abflug lernte ich dann meinen Reisepartner Vikram fuer die naechsten 10 Tage kennen und los gings!

Unser suesses Maschinchen nach Seattle...
... und von Seattle nach Vegas. Beim Flug wird einem erst bewusst, dass Las Vegas (Nevada) WIRKLICH in der Wueste liegt!
Nein, das ist kein Mandala, das ist ein Vorort von Las Vegas von oben! 
Und was passiert hier? Richtig, hier werden nochmal ein paar Haeuser mehr gebaut, wo das eine dem andren auf den letzten Ziegelstein gleicht und Malls, Schulen und oeffentliche Gebauede schoen sortiert sind. Entschuldigt meinen Sarkasmus.
Las Vegas (und umliegende Orte) hat 2 Millionen Einwohner und zieht jaehrlich etwa 40 Millionen Touristen an. Wegen des ausserordentlich unkomplizierten Eheschliessungs- und Scheidungsgesetz in Nevada werden etliche Eheschliessungen von Stars und Sternchen aber auch von Normalsterblichen in einer der zahlreichen "Wedding Chapels" eingegangen.
Was die "Entertainment Capital of the World" einmalig macht, sind die unzaehligen Themenhotels mit klangvollen Namen und noch extravaganterem Aussehen: Excalibur (Maerchenschloss), New York New York, Wynn (mit 2,7 MilliARDEN das teuerste Hotel), The Venetian (mit 7000 Zimmern groesster Hotelkomplex der Welt)...die Liste geht weiter.
Hoert man Las Vegas, denkt man natuerlich an Kasinos. Die richtig grossen sind in die Hotels integriert, es gibt auch etliche ausserhalb, zusammen mit Stripclubs, Theaterhaeusern oder andren Eventhallen. Sogar ein nachgebautes Hofbraeuhaus existiert, allerdings nicht am "Strip" (Las Vegas Blvrd).
3 Abende bummelten wir auf dem "Strip" und ohne viel Geld auszugeben, konnten wir viel sehen. Jedes Themenhotel hat einer mehr oder weniger aufregende freie Show, es gibt zahlreiche Strassenkuenstler und einfach den "Strip" auf sich wirken zu lassen ist schon besser als so mancher Film.
Auch bei Tage ist in Las Vegas was los und vor allem ist es heiss. Glaubt man den Strassenthermometern, war es um 11 Uhr schon 44 Grad heiss. Und immer wieder der Gedanke: "Wir sind hier mitten in der Wueste."
Von Las Vegas aus kann man den Grand Canyon, Arizona, in etwa 5 Stunden Busfahrt erreichen.
Ein kurzer Stopp auf dem groessten Staudamm der Welt, dem Hoover Dam...
...ein kurzer Drive auf der beruehmten "Mother Road" Route 66....
...dann waren wir am Grand Canyon, einem der groessten Naturwunder der Welt.
Es war ganz nett, die etwa 3 Meilen am Canyon entlang zu laufen, der Ausblick aenderte sich aber herzlich wenig. Es mag aufregendere Stellen geben, vor allem unten am Colorado-River, mit einer Bustour ist das allerdings kaum moeglich...

Weiter gehts nach Los Angeles!

Freitag, 6. August 2010

Wo sich Frosch und Hase Gute Nacht sagen...

...genau da bin ich jetzt. 
Zusammen mit Christopher habe ich mich vor etwa drei Wochen auf einer Farm auf Vancouver Island eingenistet. Somit bin ich wieder ziemlich genau da, wo vor einem halben Jahr alles begonnen hat - nahe Victoria, genauer gesagt in Duncan.
Um den Geldbeutel zu schonen und um Erfahrungen ganz andrer Art zu sammeln, haben wir uns entschieden, zu wwoofen. WWOOF bedeutet World-Wide-Opportunities on Organic Farms oder Willing Workers on Organic Farms.
Ueber verschiedene Internetseiten kann man sich je nach Region, in der man ist oder wwoofen moechte, Farmen heraussuchen und kontaktieren. Das ganze ist wirklich world-wide, Australien, Deutschland, Japan...man kann fast ueberall wwoofen. 
Wwoofing beinhaltet kein festes Arbeitsverhaeltnis, genauso wenig wie der Wwoofer Geld fuer die Arbeit bekommt. Ein Dach ueber dem Kopf und Mahlzeiten, das ist die Entlohnung fuer 4 bis 6 Stunden Arbeit pro Tag.
Was fuer eine Unterkunft oder wie das Essen geregelt ist, ist von Farm zu Farm unterschiedlich, einzelne Wwoofer leben zum Teil wie ein Familienmitglied, mehrere Wwoofer bekommen oft eine Gemeinschaftsunterkunft.
Auch die Arbeit ist auf jeder Farm eine Andere, ob Tiere fuettern, Zaeune reparieren, Blumen giessen, Beete anlegen, Erntearbeiten, Bauarbeiten (im Sinne von Huetten, nicht Wohnhaeusern)...die Spannbreite ist gross.
Nach zwoelf verschickten E-Mails hiess es dann warten fuer uns. Zwei Absagen  - dann die Zusage, wir hatten eine Farm! Wir konnten von Glueck reden, alle andren Farmen vertroesteten uns auf spaeter oder sagten komplett ab, da sie momentan voll waren.


Auf der Farm mit dem verheissungsvollen Namen "Wedderspoon" angekommen, sahen wir erst mal - nichts.
Nichts jedenfalls was wie eine Farm aussah. Ausser viel viel Unkraut, einem Teich, einem Gewaechshaus, zwei Trailern, ein paar halbfertigen Wegen und einem Fundament fuer ein Wohnhaus war nicht viel zu entdecken auf dem 13 ha grossen Grundstueck.
Die Organic Farm ist noch im kompletten Aufbau. Also keine Tiere fuettern oder Erdbeeren pfluecken sondern harte Arbeit bei Temperaturen um die 25, 28 Grad!
Spaeter sollten hier urspruenglich Manukapflanzen angebaut werden. Diese Pflanzen wachsen normalerweise in Neuseeland und Australien und es ist fast unmoeglich, sie irgendwo anders auf der Welt anzubauen. Aus ihr wird Manukahonig und-oel gewonnen. Nach etwa 40.000 Setzlingen, die nach vergeblichem Anpflanzversuch im Komposter landeten, aenderte Sebastien seinen Plan und moechte spaeter vorerst Gewuerze und andre Organic Produkte anbauen und einen Coffeshop im Stil eines Hobbithaues erbauen. Aber bis dahin geht noch viel Schweiss die Stirn runter.


Unsere Aufgaben waren von Tag zu Tag unterschiedlich, mal arbeiteten wir alleine, mal zusammen mit Sebastien, dem Besitzer oder Roy, einem Arbeiter.
Hier ein paar Bilder von der Arbeit, der Farm und unserem "Zuhause".


Unser Trailer (links), den wir uns mit Maeusen teilen. 
BBQ!!!
Sebastien und ich beim Bauen des Fundaments fuer den Huehnerstall....Papa waer stolz auf mich, ich kann jetzt Zement anmischen :) Ohne Mischer!
Beim Bauen eines Komposters
Mein fertiges Werk
Beim Brueckenbau
Mein absolutes Lieblingsspielzeug auf der Farm - der John Deer Gator
Die einzigen Tiere der Farm bisher...
Mink (Nerz), ziemliche biestige Dinger. Ausserdem Hasen, Rehe, die verschiedensten Vogelarten und Insekten.
Und dieses Pflaenzchen ist eine der beiden Manukapflanzen, die die Einpflanzaktion ueberlebt haben.
An der Maple Bay, ein etwa 30-minuetiger Bikeride von der Farm entfernt.
Noch ein paar Bilder vom Indianer PowWow, das wir uns in Victoria angeschaut haben... 
Ein Pow Wow ist ein Treffen mehrere Indianerstaemme und deren Aeltesten zum gemeinsamen Feiern und Zelebrieren. Ich habe mir mehr erwaretet, einige "Indianer" waren dann doch schon sehr wenig Indianisch gekleidet. Bei der eigentlichen Zeremonie, einer Heilung durch Tanz, waren allerdings keine Fotos gestattet.
So, der Geist ist so gut wie erholt, der Koerper geschunden, Zeit zum Weiterreisen fuer mich!
Die Plaene fuer die naechste Tour stehen schon, naechste Woche gehts nach LAS VEGAS!