Montag, 21. Juni 2010

Alaska!

Kaum in Whitehorse angekommen, schon gings mit dem Mietwagen weiter.
Von Whitehorse fuhren wir nach Skagway in Alaska!
Whitehorse - Jakes Corner - Carcross - Skagway
Die kleineste Wueste der Welt - Carcross (im Hintergrund die verschneiten Berge...)
Wir blieben ueber nacht in Skagway und nahmen fruehmorgens die Faehre nach Haines.
Von Haines fuhren wir den ganzen Tag durch ueber Haines Junction zurueck nach Whitehorse.
Hier noch ein kleiner Baby-Grizzlybaer
Die Rueckfahrt nach Vancouver war ziemlich ereignislos, wir waren alle ziemlich ausgelaugt von dem Marathon, der hinter uns lag.
Abschliessend kann ich nur sagen, der Trip war ein voller Erfolg. Das Team, das Wetter, die Kanufahrt, Alaska - alles lief nach Plan und so wird er immer als ein unvergleichliches Erlebnis in Erinnerung bleiben!

Let's hit the road... well, river!

Mittwoch mittag ging es endlich auf den Fluss, die Muedigkeit war der Aufregung und Abenteuerlust gewichen. 
Rainer vom Kanuverleih stattete uns mit dem noetigen Equipment aus und gab uns kurze Einweisungen.
Nach Ausraeumung letzter Missverstaendnisse (z.B. dass ein Satellitentelefon keineswegs im Preis mit inbegriffen war) brachte er uns zum Yukon - ohne Satellitentelefon. 
Acht Kanuten, fuenf baerensichere Tonnen mit Lebensmittel und die Rucksaecke wurden auf vier Kanus verteilt und los gings. Wir liessen es ruhig angehen am ersten Tag und schlugen schon bald das erste Nachtlager auf. 
Zelte aufstellen, Feuerholz suchen und saegen/hacken, Essen zubereiten, alles baerensicher verstauen... so sah unser all abendlicher Ablauf die naechsten zehn Tage aus. Morgens dann das Feuer neu entfachen, Fruehstueck machen, die Kanus beladen und zu Wasser lassen und wieder auf den Fluss.
Am zweiten Tag erreichten wir Lake Laberge - einen 50 km langen See, den wir nur bei absoluter Windstille befahren durften. Wir hatten Glueck und konnten noch am selben Tag ein gutes Stueck des Sees hinter uns bringen.
Mein Kanupartner Marcel...einen besseren Steuermann haett ich nicht haben koennen!!! Danke Marcel :)
Letzte Pause vor dem Lake Laberge
Auch der dritte Tag war windstill und wir meisterten den letzten Teil. Dieser Tag auf dem See war enorm anstrengend, ohne Stroemung ca. 6 - 7 Stunden paddeln war echt an der Schmerzgrenze. Doch wir wollten die Windstille ausnuetzen, da das Wetter schnell umschlagen und uns im schlimmsten Fall ein oder mehr Tage im Camp festnageln konnte. Bei zu hohem Wellengang wuerden die Kanus entweder gegen die Kueste/Klippen gedraengt oder auf den offenen See gezogen, was in beiden Faellen wohl nicht gut fuer uns ausgegangen waere.
Am Ende war die Quaelerei eine gute Entscheidung - der vierte Tag waere zu windig gewesen. Dann begann der landschaftlich schoenste Teil des Yukon: The Thirty Mile Yukon River Part.
Unsere Flusskarte wies uns auf HistoricSites wie alte Baumfaellerlager oder viele Ueberbleibsel aus der Zeit des Klondike-Goldrausches hin, welche wir waehrend unserer Paddeltage besichtigten. Auch mehrere Wanderungen unternahmen wir, bei denen wir nicht lange nach einem Weg suchten, sondern uns den kuerzesten, direktesten und meist steilsten Weg nach oben bahnten. Jedesmal wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. 
Als wir nach dem See feststellten, dass wir sehr gut in der Zeit lagen, banden wir oft unsere Kanus zusammen und liessen uns von der Stroemung gen Ziel treiben. 

Am 7. Tag allerdings schlug die Faulheit zurueck. Wieder einmal hatten wir die Kanus zusammengebunden und alle doesten vor sich hin, als Dennis ploetzlich anmerkte, dass wir gerade an unserem angepeilten Camp vorbeigeschippert waren.
Drei der Kanus schafften es noch ans Ufer, Sylvia und Christoph hingen auf einer Sandbank fest. Sie konnten weder vor noch zurueck, denn die Stroemung haette sie erfasst und weiter flussabwaerts am Camp vorbeigetrieben und wir hatten alle keine Lust auf weitere 20 km zum naechsten Camp.
Also musste das Kanu ans Ufer gezogen werden. 
Schnell banden wir die drei Kanus laengs zusammen und liessen sie in einem Bogen flussabwaerts treiben, stets darauf bedacht, es am Ufer festzuhalten, damit nicht alle Kanus forttrieben.
Leider war die Stroemung fuer das mittlere Kanu zu stark, die Verbindungsschnur riss und es kenterte samt Marcel.
Der Schaden hielt sich in Grenzen, das Gepaeck hatten wir wie jeden morgen vorsorglich am Kanu festgebunden.
Allerdings hingen jetzt drei Kanus auf der Sandbank fest.
Schlussendlich warfen wir Seile vom Ufer auf die Sandbank und zogen ein Kanu nach dem andren zurueck. 
Dieses kleine Abenteuer truebte unsere Stimmung nicht im Geringsten, im Gegenteil, wir sahen die Vorteile wie zum Beispiel saubere Hosen und eine neue Anekdote :)
Am achten Tag sahen wir dann unseren ersten und einzigen Baeren auf der Tour, samt Adler.
Die letzten Tage auf dem Fluss gingen viel zu schnell und so erreichten wir bald Carmacks, unsere Endstation.
Dort campten wir noch eine Nacht und kamen nach zehn Tagen endlich wieder in den Genuss einer heissen Dusche :)
Vom groessten Dreck befreit, holte uns Rainer in Carmacks ab und brachte uns innerhalb ca. 2,5 Stunden zurueck nach Whitehorse.
Marcel, Mirko und Christoph verliessen dort die Gruppe, der Rest machte sich auf nach Alaska...dazu mehr im naechsten Blog :)