Mittwoch, 15. September 2010

New York New York!

New York. Dieser Name steht wohl fuer sich, diese 8-Millionen-Weltmetropole kennt jedes Kind und ist Ziel vieler vieler Traeume. Und Touristen. Und von uns.

Ich denke, jeder weiss noch genau, was er am fruehen Nachmittag des 11. September 2001 gemacht hat. Ich war 12 und hatte gerade Stricken gelernt und waehrend ich strickte, hoerte ich die Nachricht, dass 2 Flugzeuge in die Twin Tower des World Trade Centers gerast waren. Terroranschlag, tausende Tote, Al-Quaida, Osama Bin Laden, Verschwoerungstheorien... Begriffe und Ausmasse, die ich bis dahin nicht wirklich kannte.
Dieses Bild von Wikipedia zeigt den Ground Zero direkt nach dem Anschlag. Heute ist davon natuerlich nichts mehr zu sehen, die Gebaeude rundherum sind repariert, es entsteht ein komplett neues World Trade Center.
In der gegenueberliegenden kleinen St. Pauls Chapel sind immer noch kleine Memorial-Staende mit vielen Bildern von Opfern zu sehen. Nur ein winziges Stueckchen dessen, was kurz nach den Anschlaegen in der ganzen Stadt aufgebaut war. 
So soll das neue WorldTradeCenter aussehen. Die zwei Quadrate symbolisieren, wo die Twin Tower standen.
Es ist ziemlich ergreifend, wenn man sich die Bilder aus dem Fernsehen ins Gedaechtnis ruft und auf den Platz, auf dem man gerade steht, projieziert. Und schockierend, wenn man etwas im Internet recherchiert und verschiedene Theorien durchliest, etwa dass die Tower von unten gesprengt wurden und nicht durch die Flugzeugeinschlaege zusammenbrachen und dass Bush diese Anschlaege selbst iniziiert haben soll um einen Grund fuer den Irakkrieg zu haben (http://www.911truth.org/http://www.zeitenschrift.com/news/wtc_wahrheit.ihtml). Wer auch immer die 4 Flugzeuge (1 stuerzte ueber dem Pentagon, Washington, ein andres ueber einem Feld in Pennsylvania ab) entfuehrt und abstuerzen lassen hat und somit fast 3000 Menschen umbrachte, es ist und bleibt unfassbar und hoffentlich einmalig in der Geschichte.
Ich weiss nicht, wie es vor 911 war, aber ich habe das Gefuehl, New York hat immer noch Angst. Das Polizeiaufgebot ist enorm, an ganz normalen Tagen sieht man an jeder Ecke ein, zwei Polizisten, bis an die Zaehne bewaffnet.
Hier zum Beispiel an der Wall Street
Apropos Wall Street, Lower Manhatten. In dieser beruehmten Strasse befinden sich zahlreiche Banken und die weltweit groesste Boerse, die New York Stock Exchange. Busy Place... 
Natuerlich geht man nicht aus New York, ohne wenigstens einmal die Freiheitsstatue umrundet zu haben. Wir taten das mit einer kleinen Bootstour, die Ellis Island gleich mit einschloss.
Ueber Ellis Island, eine kleine Insel im Hafengebiets New Yorks, kamen zwischen 1892 und 1954 etwa 12 Millionen Einwanderer an und wurden, wenn alles mit der Gesundheit und den Papieren in Ordnung war, zu Amerikanischen Staatsbuergern. Waren sie krank, wurden sie zurueckgeschickt... und mussten oft eine zweite wochenlange Schiffahrt auf sich nehmen.
Da damals die Einwanderer von ueberall her kamen, ist New York ein wirklich multikulturelles Pflaster.
Nicht selten sieht man verschleierte Moslems mit Dunkelhaeutigen oder Asiaten in Gruppen zusammenstehen, nebendran Europaer oder was auch immer.
So ist es nicht verwunderlich, dass man auch mulitkulturell essen kann. So waren wir Pastaessen in Little Italy, es gab indisches Bueffet, mexikanische Empanadas, Hot Dog, Pizza, Burger... ich liebe es :)
Kommt man von Manhatten nach Queens, denkt man, man ist im total falschen Film. Englisch spricht hier niemand, Spanisch herrscht vor. Jeder Laden hat hier eine andere Nationalitaet. 

Es gibt noch zwei Geruechte ueber New York. Nummer 1: Es gibt mehr Taxis als normaler Autos - Stimmt.
Nummer 2: New York hat ein Parkplatz-Problem: Stimmt nicht :)
Hier ein Ausblick vom Rockefeller Center ueber Lower Manhatten und Central Park
Apropos Central Park:
Das ist nicht ein normaler Park, an jeder Ecke, auf jeder Wiese, auf jedem Platz ist etwas anderes angesagt, Baseball, Tango tanzen, grosses Volkspicknick... jeder der der Grossstadt entfliehen will geht in den Central Park. Und wer einfach nur verrueckte Sachen sehen will, ist hier auch richtig.
Ein ebenfalls sehr faszinierender und extrem scharf ueberwachter Platz ist der Times Square, sehenswert bei Tag und Nacht.
Und das steht mitten auf dem Times Square...auf zur Army!

An unserem letzten Abend in New York goennten wir uns noch etwas typisch Amerikanisches - eine Comedyshow namens Dangerfields.
Die 6 Comedians wurden zwar nacheinander schlechter, alles in allem hatten wir aber doch einen vergnueglichen Abend und das Publikum crackte mehr Jokes als die Comedians selbst.
(Wer schonmal in Kanada/USA war, dem ist sicher aufgefallen wie viele Starbucks es gibt, naemlich an jeder Ecke einen, teilweise in Sichtweite voneinander. Warum, fragte der Comedian? "Where else should we use the washroom?" sagt eine Frau aus dem Publikum. Das traf es einfach ins Schwarze. Der Joke des Comdian sah da etwas blass aus.)
New York ist definitiv eine sehr eindrucksvolle Stadt. Man kommt sich zwar vor als war man schon hundert mal dort, da so viele Namen und Orte einfach so bekannt sind und in so vielen Filmen vorkommen, wenn man aber da ist, und alles mit eigenen Augen sieht, ist es ein ganz anderes Feeling. Vor allem der Moment am Ground Zero ging mir lange nach und das Thema beschaeftigt mich noch immer.

Nun ist auch die Zeit in den Staaten vorueber. Ein Kassensturz hat ein erschreckendes, wenn auch nicht ueberraschendes Finanz-Loch aufgezeigt und Christopher und ich machen, dass wir schleunigst zurueck nach Kanada kommen, Arbeit finden, und mal fuer ein paar Monate wieder an einem Ort bleiben. 
Dieser ausgekuckte Ort heisst Halifax und liegt in Nova Scotia an der Atlantikkueste Kanadas. 
Mal sehen, wie das mit der Job- und Wohnungssuche so klappt und vor allem freuen wir uns auf ein etwas kuehleres Kanada!

I'll keep you posted